Süd-Oberligist bezwingt Nord-Oberligist # Union Sandersdorf schlägt Hertha Zehlendorf
Nikita Bondarenko gratuliert Martin Ludwig, der beim 3:1 gegen Hertha Zehlendorf zwei Tore markierte (Foto: Michael Kölbel)
Geht man davon aus, dass bedingt durch Corona fast drei Monate kein Pflichtspiel und über Woche kein Training möglich war, so lieferten sich am Samstag beide Parteien über gute 75 Minuten des Testspiels auf Sandersdorfer Kunstrasen einen sehr intensiven Schlagabtausch. Dass die gastgebende SG Union Sandersdorf am Ende mit 3:1 die Oberhand behielt, lag an der gut umgesetzten leichten Konterstellung der Sawetzki-Truppe und der gefährlicheren Momente in gegnerischer Tornähe. Mit dem FC Hertha 03 Zehlendorf stellte sich der aktuell Fünftplatzierte der NOFV Oberliga-Nord in Sandersdorf vor und gab eine denkbar gute Visitenkarte ab. “Berliner Mannschaften sind für ihre Qualität am Ball und damit ihre Kombinationssicherheit bekannt“, attestierte Unions sportlicher Leiter Torsten Lehmann dem Gegner im Nachgang ein gutes Auftreten.
Danny Wagner (am Ball) einmal mehr gewaltiger Aktivposten auf der Außenbahn (Foto: Michael Kölbel)
Intensiv ging es zunächst zwischen beiden Strafräumen, geprägt von Zweikämpfen im gefühlten Zehnsekundentakt, zur Sache. Einzig die Torhüter hatten bis auf eine gewisse Liberofunktion vorerst wenig Arbeit. Martin Ludwig sollte an diesem Tag zum Mann für die finale Dinge aufwarten. Allseits agil setzte sich Danny Wagner über rechts Richtung Grundlinie durch und legte zentral auf Nikita Bondarenko. Der steckte eins weiter durch, wo ein Zehlendorfer Abwehrbein Ludwig am Einschuss hinderte (21.) Nichtsdestotrotz übernahmen die Berliner die Spielinitiative. Union hingegen stand kompakt und fuhr speziell über rechts den ein oder anderen Konter. Bondarenko musste das Tor diesmal markieren. Gegen den Unioner rettete erneut ein letzter sich in die Schussbahn werfender Gästeakteur (26.). Sandersdorf schien das schnelle Umkehrspiel zu liegen. Nur an den finalen Szenen galt es noch zu basteln. Als Ludwig dann halblinks das Abseits überlistete und die Nerven beim Schuss halbhoch ins lange Eck behielt, war der Torerfolg perfekt (1:0/34.). Die Freude währte nur ganze fünf Minuten, und das Hadern der Unioner mit der Entscheidung auf Elfmeter schien verständlich. Sandersdorfs Nummer 1, Tom Hermann, spielte beim Klären akkurat den Ball. Der Schiedsrichter interpretierte es anders. Hertha Zehlendorf nutzte die Chance durch den Türken Deniz-Kaan Hirik. Der Abwehrmann markierte im Nachschuss den Ausgleich, nachdem Torwart Hermann den Elfer hielt, jedoch unglücklich prallen ließ (1:1/39.).
Die zweite Halbzeit sollte in Punkto Intensität der ersten vorerst in nichts nachstehen. Nur, dass diesmal Gastgeber Sandersdorf den offensiveren Part übernahm und das Spiel anfänglich bestimmte. Dies schlug sich im 2:1 nieder, welches Kai Wonneberger mit erzwungener Einzelleistung und fast schon verlorenem Ball im Fünfmeterraum markierte (2:1/58.). Das Geschehen öffnete sich jetzt etwas und es entstanden Räume. Ein energischer Ballgewinn und eine feine Flanke von Martin Dierichen ließen Ludwig zentral nicht „nein“ sagen. Der Unionstürmer verwandelte per Kopf am ersten Pfosten und machte mit dem 3:1 alles perfekt (75.).
Während beiden Parteien gewisse Akteure fehlten, muss man bei Union Youngster Alex Zoblofsky positiv erwähnen. In Abwesenheit der zwei Strategen Rico Gängel und Steffen Fritzsch spielte das Eigengewächs in der Innenverteidigung eine tolle Partie. Mit Pascal Pannier fehlte offensiv auch noch ein wichtiger Baustein. Mit Blickrichtung Wiedereinstieg in die Oberliga am kommenden Samstag, 5.2.2022 mit Anstoß 13 Uhr beim SV 09 Arnstadt konnte sich dieser Sandersdorfer Auftritt schon sehen lassen.