Packen es Steffen Fritzsch & Co. In diesem Spieljahr auswärts am Zoo? (FOTO: Michael Kölbel)
Fünf erfolgreiche Jahre René Behring in der Coachingzone des VfL Halle 96, ausgerechnet vor dem fast schon traditionellen und mit Spannung erwarteten Landesderby gegen Union Sandersdorf soll dies plötzlich alles Geschichte sein. An der Halleschen Geschwister Scholl-Straße, besser gesagt auf der Geschäftsstelle der 96er, hält man sich nach außen noch reichlich bedeckt, was die genauen Gründe angeht. Eines aber ist Fakt. Union trifft am Samstag auf einen in den Grundmauern veränderten VfL 96. Wie sich das auf dem Spielfeld auswirkt, muss man sehen.
Die Verantwortung hingegen übernimmt ein Mann aus unserer Region, welcher sich aber schon vor Jahren Richtung Saalemetropole verabschiedete. Mit Gilbert Hernandez (früher u.a. GW Wolfen, SV Friedersdorf) übernimmt zumindest kurzfristig einer, der sein Fach versteht. Als Spieler in früheren Jahren eher im Durchschnittsbereich ansässig, ging er einst zum HFC und koordinierte bzw. coachte dort den älteren Nachwuchs. Fußballerischen Sachverstand und Motivationskünste sind Hernandez also nicht fremd. Wie die Mannschaft des VfL 96 diesen Umbruch verkraftet, mit Behring konnten sie wahrlich gut, das muss sich zeigen.
Beide sportliche Kontrahenten vom kommenden Samstag sind genau eine Woche zuvor im Landespokal ausgeschieden. Dass die SG Union gegen den Halleschen FC mit 0:1 erst in der Verlängerung die Segel streichen musste, hat in Wettbüros sicher für Quote gesorgt. Als VfL 96 mit einer jungen und ambitionierten Truppe in eigener Stadt beim klassentieferen BSV Ammendorf sich knapp mit 3:4 geschlagen zu geben, dürfte bei genauerem Hinsehen und Wissen um den hiesigen Fußball auch nichts außergewöhnliches sein. Der BSV schnupperte schon so einige Male an der Oberliga, fährt aber seinen eigenen Kurs des „sich Wohlfühlens und oft Gewinnens“ weiterhin der Verbandsliga. Dass die Jungs aus Amme die Qualität zur Oberliga besitzen, so einige haben es da ja bereits bewiesen. Und wie es der Zufall will, eben genau in Sandersdorf bzw. beim VfL 96.
Bitte nachlegen Kollegen Thiede, Schulze & Co.! (FOTO: Jens Mattern)
Pokal adé heißt es jedoch für diese beiden in diesem Spieljahr, was den Fokus voll auf die Liga fallen lässt. Und dort trennen beide genau jene 6 Punkte, welche der VfL mit zwei Nachholern mit Blick auf Union noch egalisieren könnte. So steht dieser 10. Spieltag gleich unter einem ganz anderen Aspekt. Die Theorie der Punktgleichheit, aktuell Union mit 18 und die 96er mit 12 unterwegs, macht die Paarung zu einem richtungsweisenden Spiel.
In Sandersdorf setzt man auf die erste Halbzeit des letzten Punktspiels gegen Wacker Nordhausen, viel mehr aber noch auf die Intensität, den Willen und am Ende auch die gezeigte spielerische Komponente, welche man gegen den Drittbundesligisten aus Halle zuletzt im Pokal an den Tag legte. Können sich die Männer um Kapitän Rico Gängel binnen einer Woche nochmals so motivieren und das Level bestätigen, dürfte es egal sein, ob der Trainer in der Coachingzone des VfL 96 Hernandez oder Behring heißt. Der Anpfiff von Schiedsrichter Marek Nixdorf im Stadion am Zoo in Halle erfolgt Samstag 14 Uhr.
Als Vorspiel deklariert geht Unions Zweite in der Kreisklasse bereits kurz nach dem Mittagessen ins Rennen. Bei der Reserve des Holzweißiger SV gilt es, weiterhin verlustpunktfrei zu bleiben und den guten Lauf zu bestätigen. Der Anstoß im Stadion der Bergarbeiter zu Holzweißig bereits 12:30 Uhr an diesem Samstag (16.10.2021)