Nick Koller hütet erstmals das Uniontor- Punkteteilung beim 1:1 (1:1).
Nach dem vorwöchentlichen Landesderby gegen den 1. FC Merseburg und dem damit einhergehenden 3:0 Heimsieg visierte die SG Union Sandersdorf beim diesmaligen Auswärtsspiel und quasi gleich darauffolgenden nächsten Sachsen-Anhalt- Derby wieder drei Punkte, sprich einen Sieg an. Wie es dann lief, kann man schon mit „arg ungünstig“ beschreiben. Vordergründig gilt zu erwähnen, dass mit Nick Koller Unions Neuzugang in Sachen Torwart zwischen den Stangen stand. Und der Filius von Thalheims (und auch einst Wolfens) ewigem Keeper Steffen Fritsche machte seine Sache gut, vertrat den angeschlagenen Tom Hermann bestens.
Dass man jedoch bei allen gehegten Plänen bereits nach drei gespielten Minuten hinten lag, machte die Dinge nicht einfach. Noch komplizierter wurde es, als Unions Gregor Schlichting gegen seine alten Kameraden seine zweite rote Karte der noch jungen Serie einfuhr. War es zuletzt am 3. Spieltag in Grimma infolge des Sandersdorfer Siegtreffers noch reine Unbeherrschtheit, so kann man Schlichting in dieser Situation am Samstag nur indirekte Vorwürfe machen. Ein Fallrückzieher an der Sechzehnmeterlinie bildete den Auslöser, bei welchem er den Zorbauer Benedikt Strauchmann auf die sprichwörtliche Zwölf traf (71.). Schiedsrichter Florian Lukawski handelte nur nach den Regeln, was Union fast eine zuletzt „gewohnte“ Unterzahl bescherte. Glück im Unglück, dass Schlichtings blau-weiße Ex-Kollegen in den verbleibenden zwanzig Minuten nicht den Mut besaßen, und mit Überzahl frenetisch auf die volle Punktzahl und damit Sieg spielten. Da auch Union nun zu Zehnt nicht mehr großartig offensiv aktiv wurde, zeichnete sich eine frühe Punkteteilung ab.
Denn Michael Fröhlich hatte die meisten der knapp 120 Zuschauer draußen um den Zorbauer Rasen schon in der 3. Minute fröhlich gestimmt, als er von der Fünfmeterlinie aus per Kopf zum 1:0 traf. Zorbau hatte seine Momente, und Unions Schlussmann Koller musste einmal mit Hilfe des Querbalkens einen Freistoß des Gastgebers klären. Doch die innovativere und gefährlichere Mannschaft stellten die Gäste aus Sandersdorf. Zorbau durfte sich bei Torhüter Dominic Heine bedanken, dass man noch bei der Musike war. Denn Danny Wagner hatte das Geschehen nach knapper halber Stunde und einem vorherigen Schuss von Kapitän Rico Gängel ausgeglichen (28.). Bis zur Halbzeit hätte Union die Partie völlig an sich ziehen können, brachte jedoch den zweiten Treffer nicht an. Aus den Kabinen wieder heraus, war es zunächst der Gastgeber, der die Dinge wieder in die alte Richtung lenken wollte. Doch Union fing sich wieder, zog nochmal an, um sich dann, siehe Schlichting, mal wieder selbst zu schwächen.
Am Ende hieß es Mund abputzen und mit dem Unentschieden zu leben, obwohl man hier direkt an der Bundesautobahn A9 gerne auf die Überholspur geblinkt hätte.