Mit späten Toren zu letztlich klarem Testerfolg gegen Landesligist Blau-Weiß Farnstädt
Nach jahrelangen Vergleichen mit Union II nun Testpartner vom SGU Oberligateam: Blau-Weiß Farnstädt. (FOTO: Holger Bär)
Tom Hermann angeschlagen und Christopher Hanf beruflich gebunden, nicht die allerbesten Voraussetzungen für das Trainertrio der SG Union Sandersdorf, um nach den zwei 3:4 Testspielniederlagen der beiden Vorwochen nun im vorletzten Anlauf vor Rückrundenbeginn die richtigen Schlüsse zu ziehen. Zumindest nicht, was die Torwartposition angeht. Einen hat´s wie in solchen Fällen immer gefreut. „TB 74“ durfte einmal mehr als Notnagel zwischen die Stangen, und hatte sichtbare Freude an seinem aktiven Mitwirken. Mit TB 74 meint man bei der SG Union Sandersdorf Torwarttrainer Thomas Brose. Dieser stieg zu aktiven Fußballzeiten mit der SGU im Sommer 2001 in die Verbandsliga auf. Ein Datum, welches sich im kommenden Jahr zum zwanzigsten Male jährt. Brose, heute 45 Jahre alt, hätte seinen Kasten am heutigen Samstag gegen Süd-Landesligist SV Blau-Weiß Farnstädt um ein Haar sauber gehalten. Wären da nicht die Minuten 73 und 74. Nach zwei Dritteln der Partie schlichen sich in ein stellenweise überhastetes Sandersdorfer Spiel auch noch defensive Unkonzentriertheiten und kleinere Abschaltphasen, gepaart mit netten Fehlpässen zu Gunsten des Landesligisten, ein. Verzog deren Mann in vorderster Front den ersten großen Sandersdorfer Fauxpas noch um gute drei Meter am langen Pfosten, so bedienten die Unioner den Farnstädter Martin Keilhaupt binnen knapper sechzig Sekunde ein zweites Mal in Höhe des eigenen Strafraumes. Das ließ sich der 23-jährige Angreifer der Blau-Weißen dann kein zweites Mal entgehen. Straff überwand er Sandersdorfs Torwarttrainer Brose zum zwischenzeitlichen 2:1 Anschluss (73.).
Mathis Böhler, Max Hermann und Co. Brauchten gegen Farnstädt einen langen Atem zum Torerfolg (FOTO: Holger Bär)
Union Sandersdorf hatte in den beiden letzten Testspielen gegen die U19 des Halleschen FC und daraufhin gegen Verbandsligist Blau-Weiß Dölau jeweils auf eigenem Kunstrasen an gleicher Stelle 3:4 verloren. Während am Tag zuvor auf eben diesem Geläuf die eigene U19 des JFV Sandersdorf-Thalheim dem Landesklassevertreter Zörbiger FC ein achtbares 5:6 abtrotzte und dem Zuschauer in Sachen Tore ein kurzweiliges Spiel bot, mussten die Fans diesmal lange auf ein zappelndes Netz warten. Die Farnstädter Gäste besaßen bei absolutem Fußballwetter dazu lange so gut wie gar keine Chance. Gastgeber Union presste und hatte defensiv alles unter Kontrolle. Mit Stefan Raßmann zentral in der Dreierkette, Steffen Fritzsch fehlte Coach Thomas Sawetzki im Aufgebot, opferte man dabei natürlich den eigenen „Oberkellner“. Der einstige Wismut Gera-Akteur glänzte in der Hinrunde als klasse Vorbereiter, servierte butterweiche oder wenn nötig auch straffe Flanken punktgenau. Dies ging Union in diesem vorletzten Test gehörig ab. Anstatt die Kugel flach und schnell mit wenig Ballberührungen laufen zu lassen, wurde sie stellenweise verschleppt oder mit kaum von den Stürmern zu verarbeitenden Chipbällen in den Angriff regelrecht verjubelt. Vieles wirkte hektisch und zerfahren. Die Stelmak, Jonietz und Co. Konnten mit jenen Anspielen wenig bis nichts anfangen oder dribbelten sich eigens fest. „Kommt Jungs, das 0:0 nehmen wir mit in die Pause“, forderte David Rutz als zentraler Mann in der Farnstädter Abwehr etwa drei Minuten vor dem Halbzeitpfiff. Es sollte den Gästen gelingen, denn zur Sandersdorfer Hektik im Spielaufbau mangelte es dem Oberligisten folglich an Chancen und daraus resultierenden gewinnbringenden Torabschlüssen.
Erst spät schwanden bei den Farnstädtern (weiß) etwas die Kräfte (FOTO: Holger Bär)
Torlos zum Pausentee sollte dann der zweite Durchgang die erhofften Treffer bringen. Lang vom Amerikaner Branden Stelmak auf rechts verlagert, nutzte Johannes Günther den offenen Raum, zog Richtung Strafraumlinie und versenkte flach zur Heimführung (1:0/58.). Nun kam so etwas wie Struktur ins Sandersdorfer Spiel. Einen springenden Ball jagte Mathis Böhler folglich per Linksschuss ebenfalls diagonal ins lange Eck und erhöhte schnell auf 2:0 (61.). Schien Union Sandersdorf nun alles in gewünschte Bahnen zu lenken, so schaltete man zehn Minuten später mal für zwei, drei Minute gedanklich ab. Der Anschluss von Keilhaupt, er besaß wie beschrieben zuvor schon eine riesige Möglichkeit, bildete die Folge des Sandersdorfer Abtauchens (2:1/73.). Johannes Günther hatte für Union das Tore schießen an diesem Tag eröffnet. Unions Defensivmann sollte auch nachlegen. Nach einem Scheibenschießen, bei welchem Blau-Weiß Keeper Darius Triebel zuvor zwei straffe Sandersdorfer abklatschte, versenkte Günther den dritten Ball innerhalb von Sekundenbruchteilen zum 3:1 (84.). Und das genau in eine Phase hinein, wo der Akku des gastierenden Landesligisten so langsam an die Ladestation musste. Der Oberligist nutzte nun seine konditionellen Vorteile und schraubte das Resultat durch Branden Stelmak (85.) sowie Georg Böhme (87.) noch auf ein 5:1.
Was am Ende relativ klar wirkte, schien über weite Strecken des Spiels eine Art Zangengeburt. Am kommenden Freitag, dem 14. Februar und zugleich Valentinstag, kommt nach dem Platz 10 der Landesliga Süd (Farnstädt) nun abschließend in Sandersdorfs Wintertestrunde der Platz 6, die SG 1948 Reppichau. Und diese besitzt mit Passgeber Kevin Gerstmann sowie Sprinter Jeffrey Neumann auch ein kongeniales Duo, welches die Sandersdorfer Hinterreihe nochmals auf diverse Maschen im Gewebe prüfen wird. Der Anstoß im Sport- und Freizeitzentrum erfolgt dann unter Flutlicht um 18:30 Uhr.
SG Union Sandersdorf: Tom Niclas Hermann, Stefan Ronneburg, Vincent Mustapha, Georg Böhme, Erik Schlegel, Maximilian Schnabel, Timo Breitkopf (46. Mathis Böhler), Niklas Opolka, Branden Stelmak, Max Hermann (46. Paul Johannes Günther), Tim Jonietz (46. Stefan Raßmann) - Trainer: Thomas Sawetzki
SV Blau-Weiß Farnstädt: Darius Triebel, David Rutz (46. Mathias Schulze), Chris Krechky, Alexander Swientek (46. Niklas Deparade), Marius Trotte, Tony Staigys (68. Hannes Reitzig), Arkadiusz Luczynski, Marcus Raspe, Max Kaiser, Martin Keilhaupt, Nico Duszynski - Trainer: Stefan Busch
Schiedsrichter: Franz Unger (Salzfurtkapelle)Zuschauer: 35
Tore: 1:0 Paul Johannes Günther (58.), 2:0 Mathis Böhler (61.), 2:1 Martin Keilhaupt (73.), 3:1 Paul Johannes Günther (84.), 4:1 Branden Stelmak (85.), 5:1 Georg Böhme (87.)