Das, was Montags als Ergebnis in der Zeitung erscheint, ist bindend. Diese Erkenntnis schien auch für Union Sandersdorf nicht neu.
Diesmal stand da das Resultat des Auftaktspieltags in die Oberligasaison 2019/20. Und das passte mal so gar nicht. Zu Gast war mit dem FC Carl Zeiss Jena II ein Team, gegen welches Union seit 2016 keine Begegnung mehr verloren hatte. Das musste die Mannschaft um Thomas Sawetzki im Grunde auch diesmal nicht. Aber es stand letztlich eine 0:2 Niederlage unter dem Strich. Ob unglücklich oder unverdient, das spielte folglich keine Rolle mehr. Die 180 Zuschauer auf der Tribüne, unter ihnen die Mannschaften des ESV Petersroda sowie der LSG Löbnitz, welche zuvor auf Kunstrasen II ein Testspiel absolvierten, erkannten das Manko im Sandersdorfer Spiel umgehend. Trainer Sawetzki beschrieb es im Nachgang auch. „In der Oberliga bekommst du nur drei vier echte Torchancen. Da ist es wichtig, zwei oder gar drei davon zu nutzen“. Und genau so war es.
Als erstes fehlte dem Platzherrn die Schlitzohrigkeit, als Jenas Abwehr und Keeper Lukas Sedlak uneinig den Ball an beiden vorbei rollen ließ (19.). Der spekulierende Sandersdorfer Angriff kam zu spät, um frei zu versenken. Das musste spätestens Max Hermann. Zentral völlig frei stehend, landete der Ball bei sechs Metern ruhig vor seinen Füßen. Scheinbar alle Einschussoptionen besitzend, scheiterte Hermann am Keeper, und auch der Nachschuss verpuffte (38.). So kam es folglich knüppeldick. Die in der Spielanlage wie immer gut aussehenden Thüringer besaßen das Glück, dass ein verlängerter Eckstoß Sandersdorfs Maximilian Schnabel so touchierte, dass der Ball im eigenen Netz landete. Schiedsrichter Max Bringmann pfiff sofort zur Pause (0:1/45.).
Mit der sprichwörtlich kalten Dusche stand zugleich für Halbzeit zwei eine neue Aufgabe. Sandersdorf erhöhte die Frequenz, und erneut Hermann war es, der per Kopf am Zeiss-Keeper scheiterte (62.). Als Paul Johannes Günther nach einer Vorlage von Stefan Raßmann den nächsten Riesen versiebte, Sedlak hielt die Null für Jena, wusste man, dass der sprichwörtliche Knipser heute nicht unter den Sandersdorfern weilte. Die machten mittlerweile immer mehr auf, drückten, und fingen sich den ein oder anderen Konter. Christopher Hanf, Unions Neuer zwischen den Stangen, lenkte einen platzierten Schuss aus 17 Metern gekonnt über den Balken und hielt Union in Schlagdistanz. Mit Stefan Ronneburg wechselte Sawetzki dann Lufthoheit in vorderster Front ein (84.).
Das Tor aber fiel auf der Gegenseite. Mit letztem Tempogegenstoß besiegelten die Gäste Sandersdorfs Niederlage. Vorlagengeber war mit Keeper Sedlak einer der Männer des Spiels. Gegen ein aufgerücktes, alles nach vorn werfendes Sandersdorf schickte dieser per weitem Abschlag Vasileios Dedidis in die Spur. Der Grieche traf in der vierten Minute der Nachspielzeit zum 0:2 und ließ die ersten Saisonpunkte damit komplett mit in Richtung Thüringen fahren.