Union Sandersdorf verliert zu Neunt klar mit 0:4 gegen Chemie Leipzig
Frühes Halali, was die Unioner Jagd nach möglichen Punkten angeht. Nach G/R für Zivcec nun Rot für Fritzsch.
„Wie nicht anders von Sandersdorf gewohnt, fanden Team und Fans beste Rahmenbedingungen vor. Vielen Dank dafür!“, durfte man als Einleitung auf der Homepage der BSG Chemie Leipzig lesen. Das tröstete in Sandersdorf im Nachgang wenig. Dass die Aufgabe gegen den Tabellenvize nicht einfach werden würde, das wusste man bei den Gastgebern. Wie schwer man es sich dann aber im Verlauf der Partie selber machte, das ging absolut nicht auf die berühmte Kuhhaut. Zum vorgezogenen 24. Spieltag der NOFV Oberliga Süd gastierte die BSG Chemie Leipzig und brachte auf knapp vierzig Kilometer Anreise die erwartet große Fanschar mit von Sachsen rüber nach Sachsen-Anhalt. Vor fast 1.500 Zuschauern und unter reichlich aus dem Leipziger Block entfachten Pyronebel fingen sich die Unioner gleich in der Anfangsviertelstunde einen Doppelschlag, von welchem man sich nie erholen sollte. BSG Kapitän Daniel Heinze setzte den Ball nach einem schnellen Gegenstoß butterweich aus achtzehn Metern ins lange Netz (0:1/9.), und Kollege Manuel Wajer profitierte nach Kerze am rechten Sandersdorfer Strafraumeck von der Schaltpause einer kompletten Sandersdorfer Hintermannschaft. Die Leutzscher wacher und entschlossener, Sandersdorf hingegen völlig harmlos und mit dem ersten Torschuss seitens Max Hermann in der 42. Minute. Der Ex-Chemiker konnte seinen alten Keeper Julien Latendresse-Levesque damit jedoch nicht erschrecken.
Nicht Stephen Kings „Nebel des Grauens“, aber so ähnlich, Sandersdorf vom Leutzscher Pyronebel weggeräuchert.
Mit Seitenwechsel schien Sandersdorf zunehmend alles auf eine Karte zu setzen, sorgte für optisches Gleichgewicht, wurde dynamischer und schuf eigene Strafraumsituationen. Ein Anschlusstor, und ein Spiel kann den bekannten psychologischen Moment bekommen. Das bekam jenes Match, jedoch auf eine unrühmliche Art und Weise und in eine andere Richtung. Unionstürmer Denis Zivcec, schon verwarnt, erntete durch kurzes Nachhaken im Mittelfeld die Ampelkarte (58.). Steffen Fritzsch hingegen setzte noch einen drauf, kachelte so in den Gegner, dass dem Referee nach Beratung mit dem Assistenten nur die Rote Karte blieb (68.). „Ausgerechnet als wir im Spiel angekommen waren dann sowas. Beides vertretbare Platzverweise“, musste Uniontrainer Thomas Sawetzki konstatieren. Zu Neunt zeigte sich der Platzherr nun chancenlos, verflogen alle guten Wechselabsichten und der Drang auf eigenen Torerfolg. Im Gegenteil, man schluckt noch zwei Dinger. Dem 0:3 von Chemiker Max Keßler (71.) folgte das 0:4 von Marc Böttger (79.). Hier durfte man schlussendlich froh sein, dass sich die Leutzscher in jener letzten halben Stunde in Überzahl nicht als Spitzenmannschaft präsentierte und Union Sandersdorf vor einem weit höheren Resultat bewahrte. Mit Bernburg, Plauen und Halle 96 warten auf Sandersdorf nun drei Teams, gegen welche man eigens die gewünschte Richtung in der Tabelle vorgeben kann, praktisch wahre Gradmesser.
Union diesmal auf Tribüne und Feld Gast im eigenen Stadion.
SG Union Sandersdorf: T. Hermann – Mustapha, Ronneburg, Gängel, M. Hermann – Wießner (ab 63. Langner), Fritzsch, Schnabel – Zivcec, Breitkopf (ab 72. Uhlmann), Böhler (ab 65. Jonietz) – Trainer: Thomas Sawetzki
BSG Chemie Leipzig: Latendresse-Levesque – Wajer (ab 76. Berger), Karau, B. Schmidt, Wendt – Wendschuch, Böttger – F. Schmidt, Heinze (ab 82. Opolka), Bury – Keßler (ab 76. Stelmak) – Trainer: Miroslav Jagatic
Schiedsrichter: Horacek (Berlin) – Schiedsrichter-Assistenten: Gieseler, Fischer (beide Berlin) – Tore: 0:1 Heinze (9.), 0:2 Wajer (12.), 0:3 Keßler (72.), 0:4 Böttger (80.) – Gelbe Karten: Karau (BSG Chemie) wegen Unsportlichkeit (69.), Berger (BSG Chemie) wegen Foulspiels (87.) – Rote Karten: Fritzsch (Sandersdorf) wegen groben Foulspiels (69.) – Gelb-Rote Karten: Zivcec (Sandersdorf) wegen wiederholten Foulspiels (58.) – Reservebänke: Becker (Tor), Schlegel, Alicke, Reichmuth – Heine (Tor), Rode, Omote, Günther – Zuschauer: 1.454 im Sport- und Freizeitzentrum zu Sandersdorf
+++BLEIBT ZEIT MAL DANKE ZU SAGEN+++
Anderthalbtausend Zuschauer, bei weitem kein Normalzustand bei und für Union. Mit Sicherheit aber einer, auf den wir uns gefreut haben. Doch es ist auch schon verblüffend zu sehen, was so an den Brennpunkten passiert, wenn der Wahnsinn rund um ein Fußballspiel in einer fünften deutschen Liga seinen Lauf nimmt. Deshalb ist es hier an der Zeit, auch einmal DANKE all denen zu sagen, die hier am Freitagabend für den reibungslosen Ablauf beim Punktspiel zwischen unserer SG Union Sandersdorf und der BSG Chemie Leipzig ihren Mann (und Frau) standen. Menschen, die sonst um diese Zeit nicht generell bei uns im Stadion anzutreffen sind.
Also DANKE an all unsere Ordnungskräfte, Kassierer und Platzarbeiter, an die Cateringabteilung der Sportgaststätte und Bowlingbahn, die Männer der Security und vor allem auch den Einsatzkräften der Polizei. Ihr habt einen tollen Job gemacht.