Immens wichtig: Der umgehende und ausgetüftelte 1:1- Ausgleich per indirektem Freistoß. (FOTOS: Holger Bär)
Ein einstelliger Tabellenplatz über die Winterpause, in Sandersdorf war man zur abendlichen Weihnachtsfeier nicht unzufrieden mit dem momentanen Tabellenplatz nach diesem 16. Spieltag, welcher zugleich den Rückrundenauftakt bedeutete. „Wenn man bedenkt, dass wir vor zwei Spieltagen noch sechzehn Punkte hatten und nun mit zweiundzwanzig in die Pause gehen, dann bin ich schon sehr zufrieden“, resümierte Thomas Sawetzki im Nachgang. Klar war der Trainer der SG Union Sandersdorf mit dem einen oder anderen Spielausgang der Hinrunde nicht zufrieden, verlor man doch einiges knapp und oft blauäugig. Aber genauso schusselte Union an diesem letzten Spieltag vor Weihnachten auch gegen die BSG Wismut Gera in positivem Sinne durch´s Ziel.
Die großen Torraumszenen abseits der drei gefallenen Tore spielten sich vor dem Uniongehäuse ab.
Chancen und spielerische Note, das muss man so attestieren, lagen an diesem Samstag auf Seite der Gäste aus Gera. Heftige Windböen ließen ein geordnetes Spiel zum vorweihnachtlichen Rückrundenauftakt der NOFV Oberliga Süd auf Sandersdorfer Kunstrasen äußerst selten zu. Gastgeber Union verstrickte sich oft in lange Bälle, kam in der ersten Spielhälfte gegen den Wind überhaupt nicht zum Zug. Gleich vom Anstoß weg besaß Denis Zivcec den ersten erfolgversprechenden Abschluss der Platzherren. Jacob Mühlmann im Wismut-Tor vereitelte ärgeres für seine Farben. Die BSG Wismut Gera zeigte sich da im Versuch des Spielaufbaus bereits durchdachter. So waren es auch die Ostthüringer, die das 0:1 markieren sollten. Ein zweiter Ball segelte wie zugeschnitten auf den zweiten Pfosten, wo Geras Christopher Lehmann mustergültig mit dem Kopf zur Stelle war (0:1/40.). Doch aus dem Nichts glichen die Gastgeber umgehend aus, was sie dem guten Auge von Schiedsrichter Clemens Biastoch zu verdanken hatten. „Man, kloppt den Ball doch über den Zaun“, brüllte Geras Marcel Nolde seine Kollegen an. Da war es schon passiert. Der Großröhrsdorfer Schiedsrichter pfiff einen indirekten Freistoß an der Fünfmeterlinie. Der Referee hatte das unerlaubte Rückspiel gesehen, welches Keeper Mühlmann irrtümlich mit den Handschuhen aufnahm. Der Pfiff kam sofort, und die Kugel lag zentral bei etwa 5,50 Meter. „Timo Breitkopf täuscht kurz stehend an, Kapitän Rico Gängel legt quer, Denis Zivcec lang stehend humorlos unter den Balken“, hieß es beim umgehenden Ausgleich (1:1/42.). Breitkopf hielt nicht einfach drauf, denn die Geraer Mauer vernagelte das Tor auf der Linie. Mit der Querablage wurde alles ein großer Tumult, zwischen welchem Zivcec gnadenlos zum Ausgleich durch traf.
Der Ball kam viel und oft hoch aus der Luft…zu oft.
Dass die BSG Wismut Gera nicht als Sieger vom Unioner Kunstrasen ging, lag am schlechten Verwerten so einiger riesen Dinger in der zweiten Hälfte. Hier hatten die Thüringer speziell sofort nach Seitenwechsel alle Möglichkeiten. Sandersdorf sah sich da ein um das andere Mal im Glück, spielte aber gut körperbetont und ließ die Flamme immer lodern. Mit dem stellenweise heftigen Wind nun im Rücken vergaßen es die Hausherren jedoch, bei schon oft scheiternden Kombinationen es wenigstens aus der Distanz zu versuchen. Mussten sie nicht, denn sie hatten zur richtigen Zeitpunkt einen Max Hermann, der einen geblockten Schuss nochmals aufnahm und flach im langen Eck parkte (2:1/87.). Darauf konnte die BSG Wismut Gera an diesem Tag nicht mehr reagieren. „Für uns natürlich ärgerlich aufgrund der Chancen. Aber blicke ich auf das Hinspiel, da hatten wir das Glück mit dem Freistoß. Heute war halt Sandersdorf mal dran“, zeigte sich Geras Co-Trainer Norman Teichmann als Sportsmann.
Union wird, komme was da wolle, einstellig überwintern. Mit drei obligatorischen Hallenturnieren, der heutigen Weihnachtsfeier und dem morgigen Sandersdorfer Weihnachtsmarkt vor Augen freut man sich natürlich, dieses letzte Spiel des Jahres, wenn auch etwas glücklich positiv, sprich siegreich beendet zu haben! Bereits kommenden Freitag tauschen die Sandersdorfer Stollen gegen Hallenschuh und sind beim Merseburger MIDEWA-CUP. Gast ihres eigenen Präsidenten Uwe Störzner, dessen Arbeitgeber jenen Pokal seit nunmehr 13 Jahren sponsert.