Zum ersten Mal in Sandersdorf zu Gast: Der Ludwigsfelder FC (rot).
„Wir haben zur Zeit kein Spielglück“ bemängelte Deutschlands Nr. 1 Manuel Neuer unter der Woche die Situation in Nationalmannschaft als auch bei seinem Stammverein Bayern München. Genau über jenes Spielglück konnte sich die SG Union Sandersdorf am Freitagabend nicht beklagen. Am 10. Spieltag der NOFV Oberliga Süd lieferte die Truppe von Trainer Thomas Sawetzki im Spätspiel ab 20 Uhr vor 158 Zuschauern zuhause über weite Strecken kein sonderlich berauschendes Spiel. Am Ende stand unter dem Strich jedoch ein 2:0 gegen den Ludwigsfelder FC. Einem starken Sandersdorfer Beginn mit gutem Pressing, Balleroberungen und einem sichtlich beeindruckten Gegner folgte nach Timo Breitkopfs Pass in die Schnittstelle das 1:0 vom kühl einschiebenden Alexander Langner (10.).
Alex Langner (mitte/schwarz) sorgte früh für die Unionführung, was aber keine Sicherheit brachte. (FOTOs: Holger Bär)
Sicherheit aber brachte diese Führung überhaupt nicht, im Gegenteil. Trotzdem musste Sandersdorf nach einer Kerze im Ludwigsfelder Strafraum umgehend nachlegen. Der Ball lag zuerst für Max Hermann, und Sekunden später für Breitkopf wie auf dem Silbertablett zum Einschuss bereit (20.). Beide trafen die senkrecht vom Himmel fallende Kugel nicht optimal. Die Gäste aus Brandenburg hingegen wurden immer zielstrebiger. Union gelang kaum noch etwas nach vorn und hinten regierten teilweise Befreiungsschläge. Als Unionkapitän Rico Gängel per Fehlabspiel im Spielaufbau zum Gegenstoß animierte, flatterte die Abwehr der Hausherren folglich im Sekundentakt an allen Ecken und Kanten (29.). Der Ausgleich schien nur eine Frage der Zeit. Doch genau in diese schlingernde Sandersdorfer Phase hinein traf LFC-Kicker Aaron Eichhorn kurz vor Seitenwechsel unhaltbar. Aber eben genau ins eigene Gehäuse (2:0/42.). LFC-Torwart Lucas Lindner hatte keine Chance, als sein Kollege Eichhorn den Ball unter Sandersdorfer Druck an ihm vorbei in die gleiche Netzmasche kegelte, welche Unions Langner zuvor beim Führungstor traf. Per blitzsauberem Eigentor hieß es zur Halbzeit 2:0 für Sandersdorf.
Vor dem Tor von Nico Becker (blau) blieb es relativ brav, obwohl der LFC gute Spielszenen besaß.
Gleiches Spiel eröffnete sich den Zuschauern zunächst stellenweise in der zweiten Spielhälfte. Gastgeber Union Sandersdorf stand nun tiefer und etwas kontrollierter. Die brandenburgischen Gäste spielten einen guten Ball, ohne sich jedoch die absoluten Torchancen zu erarbeiten. Die Männer von Gästetrainer Volker Löbenberg probierten vieles. Das hielt so lange an, bis Felix Matthäs sich per Ampelkarte aus der Partie verabschiedete (73.). Ab da schafften es die Sandersdorfer Gastgeber, die Zügel wieder vollends in die Hand zu nehmen. Mit der Überzahl und den zwei Toren Vorsprung ausgestattet, spielte man den Heimsieg nun geordnet runter. Moritz Alicke (80.) sowie Steffen Fritzsch (86.) verpassten es sogar noch, nach mittlerweile sehenswerten Kombinationen das ein oder andere Tor nachzulegen. Für Sandersdorf stand mit Abpfiff der vierte Saisonsieg, während die Ludwigsfelder nach sommerlichem Oberligaaufstieg bei nun fünf Niederlagen und weiteren fünf Remis immer noch auf der Suche nach dem ersten Erfolg in dieser Spielklasse sind.
Außer bei ruhenden Bällen, hier der Freistoß von Toni Hager, musste Becks im Tor nicht eingreifen.