Freitagabend bei Mickie Krause, Samstag an gleicher Stelle bei Jürgen Drews, und zwischendurch mal schnell den FC Carl Zeiss II bezwungen.
Unionfreude pur nach dem Abpfiff…da freute sich sogar ein kleiner Jenaer Steppke mit (blau). (FOTO: Holger Bär)
Union Sandersdorf gelang es am Samstagnachmittag, den Fans des FC Carl Zeiss Jena das Wochenende so richtig zu verderben. Nachdem das Profiteam bereits am Freitagabend in der 3. Bundesliga bei Eintracht Braunschweig mit 0:2 verlor und die Niedersachsen damit vor der Roten Laterne bewahrte, gab der FC Carl Zeiss II am Tag darauf im Heimspiel der Oberliga Süd eine 1:0 Führung aus der Hand und verlor mit 1:2 gegen die SG Union Sandersdorf. Und das, obwohl der Gastgeber mit Stenzel, Schau, Schüler und Pannewitz ein komplettes Quartett vom Braunschweiger Vorabend im Aufgebot hatte.
Sandersdorf lieferte dem FCCZ II über eine halbe Stunde eine wahrliche Abwehrschlacht…mit Disziplin und Erfolg (FOTO: Holger Bär)
Union Sandersdorf reiste im sechsten Jahr in Folge in die Lichtstadt an der Saale. Hingen die Trauben dort anfänglich immer verdammt hoch, so hieß es vor zwei Jahren bereits 3:2 für Sandersdorf, und im letzten Jahr 2:2 Unentschieden. Diesmal sollten die Gäste aus Sachsen-Anhalt mit viel Herz, etwas Geschick und ein wenig Glück wieder die Nase vorn haben. In einem sehenswerten Oberligaspiel schlugen die Platzherren speziell in der zweiten Spielhälfte die feinere Klinge. Da aber stand es dank eines Doppelpacks von Richard Wießner bereits 1:2. Union Sandersdorf hatte die Partie mit zwei erfolgreichen Eckstößen gedreht. „Wenn den keiner zwischendurch berührt hat, dann ist das mein Tor“, untermauerte Wießner das gefallene 1:1 in der Halbzeitpause. Kein Wunder, handelte es sich für den defensiven Mittelfeldmann doch um seinen ersten Treffer einer Oberliga Süd nach mittlerweile mehr als fünf absolvierten Spieljahren. Nach dem Jugendbereich in Sandersdorf später in der Oberliga Hamburg und auch der Oberliga Niedersachsen aktiv, musste Wießner lange auf diesen einen Moment des Torjubels warten. „Pokal oder Testspiel, überall hatte ich schon getroffen. Doch in einem Oberligapunktspiel noch nie, auch damals im Norden nicht“, freute sich Wießner. Am Vorabend noch kurz auf der Sandersdorf-Brehnaer Wies´n bei Mickie Krause, sollte es für den 31-Jährigen diesmal nicht bei dem einen Torjubel bleiben.
Eckball, und Richard Wießner (Nr. 20) lauert schon wieder, um zu versenken (FOTO: Holger Bär)
Sandersdorf schaffte es, den Platzherr durch ein starkes Anfangspressing zu beeindrucken. Jenas Joram Erbarth prüfte folglich Unionkeeper Nico Becker per Kopf auf Herz und Nieren (8.), während Sandersdorfs Max Hermann den völlig freien Moritz Alicke übersah (14.). „Spielt doch mal nach vorn“, wetterte Zeiss-Coach Kenny Verhoene nach knapper halber Stunde lautstark. Dem Belgier blieb nicht verborgen, dass die Gäste aus Sachsen-Anhalt seine Jungs vor echte Probleme stellten. Diese gehorchten sofort. Schnell über links kam die Eingabe, und Erbarth landete über den Innenpfosten per Direktabnahme unhaltbar den Führungstreffer für die Zeisself (1:0/29.). Die Antwort der Sandersdorfer ließ nicht lange auf sich warten. Maximilian Schnabels Eckstoß rauschte über den ersten hochspringenden Pulk. Wießner lauerte dahinter und versenkte aus sechs Metern per Kopf (1:1/34.). Sandersdorf spielte verdammt engagiert und vor allem diszipliniert. Und das gegen einen fußballerisch starken Gegner, der immer wieder die gesamte Breite des Platzes ausnutzte. Man stellte geschickt das Zentrum zu, zwang die Hausherren über die Flügel zu kommen. Dort besaßen die Jenaer mit Justin Schau sowie Vincent Louis Stenzel dann aber auch pfeilschnelle Akteure.
Jenas Florian Giebel (weiß) machte mega Musike über die rechte Seite, um sich folglich die Schulter auszukugeln, wieder einrenken zu lassen und weiterzuspielen (FOTO: Holger Bär)
Der nächste Treffer aber gehörte erneut Sandersdorf. Wiederum war es ein Schnabel-Eckstoß, und wiederum hieß der Nutznießer Wießner. Dieser jagte den sogenannten zweiten Ball kompromisslos zentral unter den Querbalken. Da gab es dann keine zwei Meinungen zum Torschützen (1:2/48.). Die Folge dieses von Sandersdorf clever gedrehten Spiels war ein offensives Feuerwerk der Heimelf und eine Uhr, die noch lange zu ticken hatte. Hier aber zeigte sich das Teamplaying der Sandersdorfer. Jeder rackerte für den anderen. Mit gewaltigem Einsatz und geschickten Wechseln aus der Coachingzone brachte man einen Belagerungszustand über eine fast komplette Halbzeit über die Bühne und holte sich drei sehr wertvolle Zähler an Jenas Saaleufer. Richard Wießner belohnte sich folglich mit einem zweiten Abend auf der Sandersdorf-Brehnaer Wies´n, diesmal gemeinsam mit Mallorca-König Jürgen Drews im Festzelt!