Ob wie hier Kunstrasen oder Naturrasen, gegen die Zeissreserve ist es auf einer der vielen Plätze im EAS nie einfach. (FOTO: Holger Bär)
Ganz vorn stand für den 5. Spieltag der NOFV Oberliga Süd erstmal die Spielverlegung der anstehenden Sandersdorfer Partie. FC Carl Zeiss Jena II gegen die SG Union Sandersdorf auf Platz 4 im Ernst Abbé Sportfeld der Jenaer Oberaue, es wird nicht am Sonntag, sondern bereits am Samstag 14 Uhr gekickt. „Man hat mich aus Jena angerufen und um jene Verlegung angefragt. Carl Zeiss hatte im Platzbelegungsplan plötzlich eine Lücke und sah die Möglichkeit, dieses Oberligaspiel vorzuziehen. Wir haben nach interner Rücksprache zugesagt“, so Sandersdorfs sportlicher Leiter Torsten Lehmann.
Es geht quasi zum sechsten Male zur Zeiss-Reserve. Nach vier Spieltagen scheint auch die tabellarische Situation wie immer. Jena II kickt einmal mehr um die „Euroleague-Plätze“, rangiert aktuell mit sechs Punkten auf Platz 6. Union hingegen pendelt gewohntermaßen zwischen einstelligem und zweistelligem Tabellenplatz im unteren Tabellenmittelfeld, manche sagen auch Niemandsland dazu. Die Sandersdorfer um Trainer Sawetzki wollen mehr. Doch dafür müssen erstmal die Rahmenbedingungen stimmen.
Mit dem Erreichen des Landespokal-Achtelfinals, wahrlich keine leichte Aufgabe bei einem gestandenen Verbandsligisten Blau-Weiß Dölau, hat man kürzlich eine sich selbst gesteckte Hürde übersprungen. Doch bereits da machte sich das Fehlen von reichlich gestandenem Personal bemerkbar. Es hieß in Doläu für Union nicht wie beim Kegeln „Alle Neune“, sondern trauriger Weise „ohne Neune“. Trainer Thomas Sawetzki fehlte ein komplettes Geschwader an gestandenen Oberligaakteuren. Mittlerweile stieg der ein oder andere wieder ins Training ein. Doch auf komplett fittem Stand ist das zuvor angeschlagene Personal noch nicht.
Und ausgerechnet jetzt geht es zu einer bestens ausgebildeten Truppe, welche jedes Jahr aufgrund des Drangs in den Profibereich zum FC CZ I munter durchgemixt wird. So scheinen Ergebnisse bei Jena II auch schwer vorhersagbar, was die bisher absolvierten Matches zeigen.
Wann kommen sie zurück, wann sind sie wieder einsatzbereit? Kapitän Rico Gängel (vorn/grün) und Timo Breitkopf (hinten), zwei wichtige Sandersdorfer Stützen. (FOTO: Holger Bär)
Für beide Teams geht es mit der sechsten gemeinsamen Serie in die damit elfte Partie gegeneinander. Dreimal hieß es dabei 2:2, sozusagen das meisterzielteste Resultat gegeneinander. Im letzten Spieljahr 2017/18 klappte dies im Hin- als auch Rückspiel. Mit Kenny Verhoene warten die Zeissstädter diesmal mit einem belgischen Trainer auf. Da der Fußball in Belgien bei nur 11 Millionen Einwohner in den letzten Jahren eine gigantische Renaissance erlebte und die Roten Teufel unter Erik Gerets, Franky Vercauteren und Jean-Marie Pfaff mit den Lukakus, Hazards und de Bruynes scheinbar wieder auferstanden sind, darf man überrascht sein, welche spielerische Einflüsse Trainer Verhoene seinen Männern mit auf den Weg gegen Union gibt.
Für Sandersdorfs ebenfalls neuen Trainer Sawetzki und seine Jungs wird es von Vorrang sein, erst einmal eigene Stabilität zu finden. Was darüber hinaus geht, wird man natürlich gerne mit nach Sandersdorf nehmen.