Der Ball war ordentlich in Bewegung, gleichsam auch die Spieler beider Parteien…das 2:2 geht völlig in Ordnung. (FOTO: Holger Bär)
Deutlich zu hektisch, stellenweise vogelwild, was Oberligist Union Sandersdorf am Mittwochabend bei Nachbar SG Rot- Weiß Thalheim im letzten Test vor dem Ernstfall anbot. So mündete der Vergleich mit dem letztjährig Fünften der Verbandsliga Sachsen- Anhalt schlussendlich in einem 2:2- Unentschieden. Sieben Sandersdorfer Wechsel standen derer fünf bei Gastgeber Thalheim entgegen. Dass die Rot- Weißen sich unter ihrem Neu- Trainer André Herrmann diesen fiktiven Punkt quasi direkt mit dem Schlusspfiff ergatterten, schien völlig verdient. Hält der einstige JFV-ler Jan Lindemann (Jugendförderverein Sandersdorf- Thalheim) nicht den Fuß einen Meter vor der Linie an den Ball, steht es zeitig 1:1. So war es eine klare Abseitsstellung. Der Ball wäre ohne Lindemanns Berührung auch reingegangen. Union legte mit einem Timo Breitkopf- Präzisionsschuss vor (0:1/42.) und musste bis Pausenpfiff viel deutlicher davongezogen sein. Doch Max Hermann (22.) und speziell Maximilian Schnabel (24.) ließen riesige Dinger liegen. Die Rot- Weißen besaßen da zwar ihre kleinen Konzentrationslücken, waren jedoch ansonsten immer präsent und ebenbürtig. Im Spiel schenkten sich beide Parteien nichts, so dass ein gut leitender Schiedsrichter Christian Bäck bereits hier und da mal ein paar mahnende Worte oder auch eine gelbe Karte folgen ließ.
Philipp Anton (rot) machte auf seiner Außenverteidigerposition einen soliden Job bei Rot- Weiß. (FOTO: Holger Bär)
Nach besagtem siebenfachen Wechsel der Gäste zur Halbzeit packte Rot- Weiß die Chance beim Schopfe. Man attackierte, zwang das noch nicht abgestimmte Unionteam zu Fehlern, und traf durch Tom Unholzer genauso sehenswert. Eckball, Hackenablage Kevin Oertel und Hinterhaltschuss vom gerade vom SV Merseburg 99 gewechselten Tom Unholzer (1:1/59.). Das Tor fiel genau in dieser Phase, als sich Sandersdorf nach etwaigen Anlaufproblemen gefangen und mit neuer Formation gefunden zu haben schien.
Komme was wolle, ihrem Ex- Kollegen Tim Jonietz (weiß) wollten die Thalheimer mit allen Mitteln keinen Torerfolg gestatten. (FOTO: Holger Bär)
Dass die Thalheimer sich jenen späteren Ausgleich erarbeiteten, zeugte allein von doppeltem Aluminium, welches den Hausherren im zweiten Durchgang zweimal beim Torschuss im Wege stand. Ein blitzartiger und sauber gespielter Tempogegenstoß ließ jedoch vorerst die Sandersdorfer ein zweites Mal in Front gehen. Erik Schlegel vollendete eine sehenswerte Kombination (1:2/75.). Thalheim aber setzte alles auf eine Karte. Der Oberligist verlor folglich die Bälle zu einfach und verpasste im Strafraum den Zugriff. So war Unholzer genau in den Schlusspfiff hinein das 2:2 möglich.
Am Sonntag, 5. August wartet im Geraer Stadion am Steg die BSG Wismut. Und diese hat sich genau wie die Sandersdorfer so einiges zum Saisonauftakt vorgenommen.