Sonne, Fußball, Vogtlandstadion…wird es nach dem 3:3 im Vorjahr wieder erfolgreich. (FOTOS: Holger Bär)
180…nicht die Km/h, mit welcher der Bus der Vetter GmbH die Spieler der SG Union via Autobahn A 9 am Sonntag ins Vogtland bringt. So schnell fährt der IVECO trotz seiner 300 PS nicht, und das darf Busfahrer Bernd auch nicht. Außerdem steht am Rastplatz Kuhberg Höhe Eisenberg ja auch ein stationärer Blitzer!
Einhundertachtzig steht für die noch offiziell zu verrichtende Spielzeit der Kicker in dieser Oberliga in diesem Spieljahr 2017/18. Danach ist auch dieses wieder Geschichte. Und mit ihr gleichzeitig das fünfte Jahr in dieser Oberliga Süd. Der einst benachbarte FC Grün-Weiß Wolfen schaffte seinerzeit 2008/09 mit deutlich höherem Etat nur eine Spielserie. Sollten die Sandersdorfer den Klassenerhalt schaffen- und davon gehen hier im Verein alle aus- wäre es gemeinsam mit dem Trainertrio Mike Sadlo/ Michael Stelzl/ Thomas Brose für diesen 6.000 - Seelen - Kernort Sandersdorf in einer Stadt Sandersdorf-Brehna ein sagenhafter Erfolg. Denn im Fußball und im Sport allgemein geht es bekanntlich darum, den höchstmöglichen Erfolg anzustreben und sich mit den möglichst besten zu messen. Dinge, welche sich in der heutigen Zeit so manche Vereine scheinbar nicht mehr auf die Fahnen geschrieben haben und sich lieber in gewissen Komfortzonen bewegen.
Mit dem SV Merseburg 99 sowie dem SV Kamenz sind vor diesen zwei letzten Schlüsselspielen in der NOFV Oberliga Süd bereits zwei Teams sportlich abgestiegen. Hinzu wird sich der FSV Barleben gesellen, welcher jüngst aus sich neu ergebenden finanziellen Aspekten seinen freiwilligen Rückzug in die Verbandsliga Kund tat. Währenddessen „streiten“ sich fünf Vereine um jenen vakanten Platz 13, der mit Blick auf die Relegation des FC Energie Cottbus und dem damit möglichen Ruck nach unten noch zum Abstiegsplatz (Relegation mit Nordstaffel) werden könnte. Von ober Krieschow und Gera, von unten SCHOTT Jena und Stendal. So liegt Union Sandersdorf eingebettet in einem Viererpulk. Ein Fünferpack, wo sich jeder einzelne diesen ominösen Platz 13 vom Leibe halten möchte. Die sichere Zone beginnt praktisch auf Platz 12.
Im Vorjahr richteten es Typen wie Dan Lochmann, jetzt müssen es andere tun!
Union muss auswärts ran und fährt auf eines der größten und gleichsam schönsten Schauplätze dieser Oberliga. Während die letzten beiden Spieltage zeitgleich für alle Vereine über die Bühne gehen, dribbelt Sandersdorf am Sonntag 14:00 Uhr im schönen Vogtlandstadion des VFC Plauen auf. Sadlo und die Seinen kommen als Geburtstagsgast. Denn der VFC begeht im Rahmen eines bunten Wochenendes sein 115. Vereinsjubiläum. Dabei wird Union versuchen, gegen den aller Probleme ledigen VFC- die Vogtländer rangieren auf Platz 4- zwischen Bier, Bratwurst und Musik unbedingt zu punkten. Denn es nützt nichts, auf die Plätze der Konkurrenz zu schauen. Sandersdorf kann die Situation nur selbst positiv lösen. Und das dies die Elf von Mike Sadlo kann, bewies sie in den letzten beiden Partien. Dem 6:0 bei SCHOTT Jena folgte ein sehenswertes 2:0 über Tabellenvize FC International Leipzig.
Und auch auf die kämpferische Note von Nicky Ebert (Nr.13) müssen andere übernehmen- doch Union hat diese Typen!
Jetzt geht es zu den gelb-schwarzen von Trainer Daniel Rupf. Der VFC sorgte jüngst für die Zuschauer immer für reichhaltige Torerlebnisse. Dem 4:3 zu Hause gegen Kamenz folgte ein 4:4 in Barleben. Die Vogtländer sind offensiv gepolt. Eine Sache, die den Sandersdorfern entgegen kommen sollte. Denn was gibt es schöneres als einen Gegner, welcher mitspielt. Im Hinspiel gelang den Unionern zuletzt vor Weihnachten der wohl „perfekte Tag“. Mit einem 5:0 schuf sich das Team den bis dato höchsten Heimsieg der Oberligageschichte. Man darf gespannt sein, was die Männer um Kapitän Rico Gängel diesmal anbieten. Auf alle Fälle scheint man in Sachen spielerischer Intensität wieder richtig auf den Geschmack gekommen. Der Lohn hat sich dabei urplötzlich eingestellt.
Für alle Fans sei gesagt: Wem es nicht zu weit erscheint, der sollte sich mal mit auf den Weg nach Plauen machen. Der schönen Jahreszeit stehen eine top Paarung in einem schönen Stadion gegenüber. Und das Plauener Festwochenende schmückt dies alles noch aus!
DUNKLE WOLKEN NACH VIELEN JAHREN ERFOLG
Reicht das Potential, um gegen den MSV Eisleben nochmal Spannung aufzubauen. (FOTO: Holger Bär)
Wer die jüngere Geschichte von Sandersdorfs 2. Mannschaft mit verfolgte, dem wird der stetige Erfolg der letzten Jahre nicht entgangen sein. Mit dem Kreispokalsieg in der Tasche hieß es 2011/12 noch erfolgreich durch die Kreisoberliga. Gemeinsam hinter der SG Ramsin in die Landesklasse aufgestiegen, durchquerte man diese LK- Staffel 5 mit den Plätzen 11, 5 und schließlich 1 und stieg im Sommer 2015 in die Landesliga Süd auf. Für ein Reserveteam eines Vereins SG Union Sandersdorf ein wahnsinniger Erfolg. Nun aber soll man langsam Opfer des eigenen Erfolgs werden. Denn die Aufgaben wurden größer, und der Kader über die letzten drei Jahre sukzessive kleiner. Viele Talente kamen abhanden. Dinge, die man als Verein nicht kompensieren konnte. Die letzten beiden Spieljahre fuhr man in der 2. Mannschaft bereits auf Verschleiß. Dass dies nicht auf ewig gut gehen konnte, schien absehbar.
Der MSV Eisleben (blau)- Vorgänger Dynamo immerhin eine feste Größe der einstigen DDR- Liga. (2. Liga)
Nun steht nach dem letzten Nachholspiel beim SV Eintracht Lüttchendorf am Pfingstmontag immer noch der vorletzte Platz zu Buche. Trotz Verstärkung verloren die Unioner die Partie mit 0:2. Mit dem Willen auf drei Auswärtspunkte hätten diese der aktuellen Tabellenrechnung sehr gut getan. Denn unten steht alles kompakt, ist vieles möglich. Die Punkte blieben aus so dass, die Hoffnung so langsam schwindet. Auch bei Union II stehen noch 180 Spielminuten auf dem Plan. Am Samstag 15 Uhr erwartet man einen MSV Eisleben, die Woche darauf Aufsteiger, „Fastmeister“ und damit Durchmarschierer SV Kelbra. Soll die Hoffnung als letztes sterben, dann müssen die Jungs gegen Eisleben mit einem Heimsieg nochmals die Glut schüren. Ansonsten scheint das Kapitel Landesliga für Sandersdorfs Reserve beendet.
Wer also nicht mit Union I in der Oberliga zum letzten Saison-Auswärtsspiel nach Plauen reist, der sollte unsere 2. Mannschaft hier daheim unterstützen. Viele gute Jahre mit reichlich Feierllichkeiten liegen hinter unseren Jungs… sie haben es sich verdient.