Die Eberhard, Alicke und Co. besaßen diesmal einen echten Matchplan gegen orange Leipziger!
„Soll es wirklich an den aufgepumpten Bällen von unserem Harry gelegen haben??“ Das zumindest fragte man sich beim Sandersdorfer Gastgeber schmunzelnd. Unions jahrelang „treues Mädchen für alles“ übernahm direkt aus dem Ruhestand kommend seit ewiger Zeit mal wieder das Präparieren der Spielbälle. Zeugwart Erhard Schreiber plagt sich aktuell mit neuem Kniegelenk in der Reha. Betreuer Thomas Weigmann hingegen hatte sich zum Pfingsttreffen der Ostjugend abgemeldet. Was blieb da weiter. Ob es nun Harrys Luftdruck oder die Anwesenheit vom alten Mitstreiter Nicky Ebert war. Sandersdorfs jahrelanger Rechtsaußen schaute mit nun fast einem Jahr Abstand mal wieder bei den Kumpels vorbei. Und siehe da, es rappelte mit zwei Toren und drei Punkten. Die Spielbälle der adidas- Torfabrik hatten jedenfalls die nötigen ATÜ, um sich zweimal im Tor von FCI- Keeper Dimitris Kyriatzis zu verirren. Dabei gab der Grieche stimmgewaltig über 90 Minuten so ziemlich alles, um seine Vorderleute zu ordnen. Es half nichts. Ein Elfmeter von Timo Breitkopf (1:0/37.) sowie ein blitzsauber abgeschlossener Konter von Tim Hoffmann (2:0/83.) brachten Union Sandersdorf erstmals seit langem vor heimischem Publikum auf die Siegerstraße.
Nicky Ebert (blau)…ein Jahrzehnt bei Union brachte er nach langer Abwesenheit Glück für die alten Kameraden. Komm einfach öfters, Schulter!!!
Nach dem 6:0 zur Vorwoche in Jena lieferte die Sadlo- Truppe damit die passende Bestätigung. „Keiner verliert freiwillig ein Spiel“, konstatierte FCI- Ersatzkeeper Christian Schmedtje später nach der Partie. Beim FC International schien man echt enttäuscht. Die Leipziger Multikultitruppe besaß doch vor Anpfiff als einziges Team der Liga noch die Minimalchance, um den Bischofswerdaer FV 08 am Regionalligaaufstieg zu hindern und selbst jenen Weg zu gehen. Die Sandersdorfer radierten diesen Gedanken förmlich aus den Köpfen der Messestädter. „Sandersdorf hat hochverdient gewonnen“, fügte FCI- Trainer Heiner Backhaus später vor der Kamera von FuPa anerkennend hinzu. Der Ex- Profi hatte sein Team nach Abpfiff minutenlang im Mittelkreis geparkt, um ihnen die Schwachstellen nochmals vorzuhalten. Schwachstellen, welche Union Sandersdorf an diesem Tage konsequent ausnutzte und damit den Oberlausitzern aus Bischofswerda sprichwörtlich kampflos in die Regionalliga verhalf. Während sich der BFV 08 mit einer über die Jahre kompletten Siegesserie über Union Sandersdorf verabschiedete, holte sich die Sadlo- Elf nach dem 3:3 im Vorjahr nunmehr den allerersten Erfolg über den FC International.
Anfänglich war es für das diesmal wirklich belohnte Sandersdorfer Publikum wie zuletzt so oft zum Haare raufen. Denn was ließen die Platzherren wieder für kapitale Torchancen ungenutzt. In früheren Spielen wurde dies am Ende fast immer bestraft. Diesmal aber fanden die Hovi und Gümüstas nicht zu ihrem sonst so gefürchteten Abschluss. Gümüstas und der Finne schreiben sich bei den Leipzigern gemeinsam immerhin bereits 41 Saisontreffer gut.
Früh im Spiel konnte schon Stefan Ronneburg nach Freistoß per Kopf einnicken (2.). Sandersdorfs Abwehrchef ließ die Möglichkeit genau so aus, wie die jeweils zentral freigespielten Tim Hoffmann (9.) und Stephan Eberhard (17.). Hinten im Tor strahlte bei Union der lange verletzte Tom Niclas Hermann seine altbekannte Ruhe aus und griff sich mit Ilias Beckers Ball auch den ersten Torschuss der Gäste (14.). Diese wurden immer dann gefährlich, wenn man zu weit weg stand, nicht gegenpresste und sie kombinieren ließ. Immerhin standen neben den drei späteren Einwechslern vierzehn absolut ballgewandte Leipziger auf dem gepflegten Unionrasen. „Jeden Zweikampf verlieren wir hier“, hatte FCI- Coach Backhaus noch nicht richtig lautstark angeprangert, da nahmen zwei seiner Verteidiger Unions Breitkopf im Strafraumeck in die Zange. Der Elfmeterpfiff vom souveränen Ludwigsfelder Referee Frank Heinze ertönte unmissverständlich. Breitkopf übernahm die Sache selbst (1:0/37.). Wütend versuchte International die Dinge noch bis zur Pause zu korrigieren und wütend kam man auch aus jener Pause zurück auf den Platz. Sandersdorf hatte immense Laufarbeit zu verrichten, um den ballführenden Leipziger immer wieder zuzustellen. Zugleich aber fand man mit stellenweise perfektem Umkehrspiel noch die Lücke, um selbst torgefährlich zu werden. Allein Eberhard sprintete zweimal frei auf das gegnerische Tor zu (48./55.), wo Keeper Kyriatzis sich zum besten Gästeakteur aufschwang. Gegen Breitkopfs knapp verzogenen Hechtkopfball wäre aber auch der Grieche machtlos gewesen (56.).
Zählt bei Union zu den Spielern des Spieljahres und hatte diesmal den tödlichen Pass parat- Eigengewächs Erik Schlegel (grün).
Mit Haken und Ösen drückten die Gäste auf den Ausgleich, versuchten den immer hellwachen Brandenburger Schiedsrichter sogar mit simplen Falleinlagen im Strafraum hinters Licht zu führen. Heinze und auch Union ließen sich davon nicht beeindrucken. Verpasste Eberhard nach Pressschlag mit Schlussmann Kyriatzis die ihm vor die Füße fallende Kerze kühl aus vier Metern zu versenken (77.), so übernahm dies Kollege Hoffmann, welcher von Erik Schlegel mustergültig in die Spitze freigespielt wurde (2:0/83.). Das war der sprichwörtliche Deckel auf den gärenden Topf. Mit einem riesigen Laufaufwand- allen voran Moritz Alicke- holte sich die SG Union Sandersdorf nach dem Auswärtsdreier bei SCHOTT Jena (6:0) eine Woche darauf den nächsten so wichtigen Erfolg. „Ich bin hochzufrieden mit dem Auftritt meiner Mannschaft“, freute sich Trainer Mike Sadlo, dass seine im Training vermittelten Grundlagen endlich wieder Früchte trugen.
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